Globaler Klimastreik am 25.03.2022 war voller Erfolg!

Unter dem Motto #PeopleNotProfit und #ReichtHaltNicht haben deutschlandweit und auf der ganzen Welt knapp 220.000 Menschen demonstriert. In Dortmund waren es laut Angaben der Dortmunder Polizei knapp 700 Teilnehmende. Diese kamen entweder von der Laufdemo am Sonnenplatz oder von verschiedenen Fahrraddemos am Friedensplatz zusammen. Es sind Reden unter anderem von „Ende Geländer“, „Fridays for Future Dortmund“, „DIDF“ und dem „Dortmunder Klimabündnis“ gehalten worden.

Auch von uns haben zwei Personen Reden gehalten. Begonnen hat dabei Erik beim Start der Laufdemo auf dem Sonnenplatz. Seine Rede setzte den Fokus auf einer kritische Auseinandersetzung mit der tagesaktuellen Politik.

Eriks Rede:

Wir sind heute mit schlechten Nachrichten und Ereignissen im Hinterkopf hierhergekommen. Wir haben den aktuellen Ukrainekrieg und die immer noch andauernde Pandemie vor Augen.

Doch dieser Tag ist auch ein wichtiger Tag für das Klima!

Denn die Bundesregierung ist mittlerweile über 100 Tage im Amt, die Landtagswahl steht in 51 Tagen an und der neue IPCC Bericht ist auf dem Weg.

Also, lasst uns mal schauen was die Regierung getan hat und (bisher) hätte tun müssen.

Im Angesicht des Krieges ist nun unsere Energieversorgung in den Fokus gerückt. Der Großteil der Energie ist wegen der Abschaltung der Kohlekraftwerke und der Atommeiler nun von Gas und Erdöl gedeckt. Neben Norwegen und dem Nahen Osten importieren wir das meiste Öl und Gas aus Russland. Um den russischen Staat mit seinen staatlichen Ölkonzernen nicht weiter zu unterstützen, sanktionieren und stoppen wir die Lieferungen. Jedoch stellt sich nun die Frage: Woher denn dann?

Und jeder von dieser Klimabewegung würde jetzt sagen, klar! Erneuerbare Energie!!

Aber was denkt sich die Scholz-Regierung und unser Klimaminister Habeck? Wir könnten doch einfach Öl und Gas aus weiteren Unrechtsstaaten beziehen.

Dies ist nur ein Beispiel aus Vielen!

Aber das, liebe Leute, ist die generelle Denkweise der aktuellen und vorangegangen Regierungen.

Es reicht eben nicht nur in Legislaturen zu denken, sei es in Berlin oder in Düsseldorf. Eine Regierung muss sich den Problemen stellen und langfristige Pläne für Klimawandelsichere und Klimawandelbekämpfende Politik entwickeln und diese umsetzen.

Es reicht eben nicht sich aus vor Angst der Unbeliebtheit lieber in die Katastrophe zu fahren, statt die Wahrheit auszusprechen! Eine Regierung muss den Unternehmen sagen können, dass ein Umbruch in der Wirtschaft von Nöten ist. Nicht nur um die Unternehmen zu schützen, sondern die gesamte Menschheit zu retten. Dem Planet ist uns Menschen scheiß egal. Wir und vor allem die Politiker können entscheiden, ob unsere Nachfahren auf diesem Planeten noch leben können oder nicht.

Es reicht aber auch nicht, dass die Unternehmen nur in Quartalszahlen denken und mit Greenwashing und Werbung jeden Mist verkaufen wollen! Die Unternehmen müssen akzeptieren, dass wir endliche Ressourcen und damit auch ein begrenztes CO2 Budget haben; und wir spätestens ab heute überlegen müssen, wie wir als Gesellschaft und Wirtschaft mit diesen begrenzten Ressourcen umgehen wollen.

Und leider folgt unsere Regierung in Düsseldorf und Berlin dieser kurzfristigen Denkweise der Unternehmen.

Sie lässt nun LNG-Terminals bauen, um der Gaswirtschaft zu gefallen, statt sich mit den Menschen auseinander setzen zu müssen und einen Kompromiss bzw. eine Idee zu finden, wie und wo wir regenerative Energien herholen wollen. Wir unterstützen sonst mit diesen Käufen von fossiler Energie nur Kriege, wie wir es im Nahen Osten und in Russland sehen können.

Es wird lieber auf synthetischen Kraftstoff gesetzt, um den Motorisierten Individualverkehr und damit die Autoindustrie nicht zu gefährden, statt in den Öffentlich Nah und Fernverkehr zu investieren und zu erkennen, dass die Kapitalisierung des Grundbedürfnis auf Mobilität ein kompletter Irrweg ist. Wir haben einen starken ÖPNV! Der Abbau muss rückgängig gemacht werden. Die Flächen müssen neu eingeteilt werden. Der Mensch mit seinen Bedürfnissen muss im Mittelpunkt stehen statt das Auto. Aber dazu müsste man Alternativen schaffen und diese hat die Regierung nicht. Sie kann nur das Leben der sozial-schwachen nur noch mehr Einschränken.

Und auf Landesebene sieht es auch nicht besser aus. Die Regierung in Düsseldorf lässt Wälder roden für Kohle, die eh nicht mehr gebraucht wird, nur damit die Unternehmen Kohle machen können. Es wird bei allen Regierungen nur gebuckelt für die Industrie.

Und beim Umgang mit Hochwasser brauche gar nicht erst anfangen.

All diese Ausreden und Buckeleien machen mich wütend. Denn es reicht halt nicht Kapital vor Menschen zu stellen. Sondern der Mensch muss wieder Zentrum der Politik sein, nicht die Konzerne. Und eine Menschengerechte Politik ist eine Klimagerechte Politik!

Also lasst uns laut sein! Lasst uns den Politikern klar machen, dass was sie da machen: #REICHTHALTNICHT!

Lasst uns den Unternehmen klar machen, dass sie nur diese Krise überstehen können, wenn sie auf #PeopleNotProfit setzen!

Seid Laut und habt Spaß. Danke schön!

Als die Züge sich auf dem Friedensplatz getroffen haben, hielt Lara ihre Rede. Diese setze sich insbesondere mit dem persönlichem Angstempfinden vor der Klimakrise auseinander.

Laras Rede:

Ich würde gern‘ heute hier stehen und davon erzählen,
wie alles schon irgendwie gut werden wird und dabei bedeutende Namen erwähnen
von Politiker*innen, auf die wir unsere Hoffnung setzen können
von Unternehmenden, die sich nicht auf Kosten des Planeten drei große Luxusjachten gönnen.
Doch egal wie sehr ich mir wünsche, dass hoffnungsvolle Worte heute meinen Mund verlassen,
es ändert nichts daran, dass die Menschen mit Macht uns hier und die Welt ignorant im Stich lassen.
Denn Geld ist geil, wenn man nicht selber seine Kleidung nähen muss,
und Geld ist geil, wenn man für seinen Urlaub nicht auf die Aktionswoche von Flixbus warten muss.
Und Geld ist geil, auch wenn die Erde immer heißer wird,
wozu gibt es denn Ben & Jerry’s, optimal im Kühlregal gefriert?
Versprechen machen tun viele,
denn sich zu versprechen ist natürlich,
aber sich an seine Wahlversprechen zu halten?
Nah, das geht so leider nicht.
Viel lieber wird überall einfach Klimaschutz draufgeschrieben und alles grün angemalt,
während eine Tierart nach der anderen dafür mit ihrer Existenz bezahlt.
Aber wenn wir alle Bambuszahnbürsten kaufen und seltener das Auto nehmen,
können wir die Welt schon retten, für ein viel viel besseres Leben.
Und sowieso gibt es keinen Grund sich die Laune zu vermiesen,
Denn laut Söder gibt es ja momentan nur zwei bedrohliche Krisen,
Die natürlich beide extrems schlimm sind, keine Frage
Aber die Klimakrise zählt absolut nicht zu den aktuellen Gefahren.
Wird der Sprit dann als Konsequenz des Krieges zu teuer,
macht Christian Lindner einfach ein paar Euros locker.
Dabei dachte ich, dass das Sehen von globalen Zusammenhängen, dem technisch Sinnvollem und dem ökonomisch Machbaren eine Sache für Profis sei,
doch wenn das so ist; wieso mischt sich Christian Lindner dann bitte in die Politik ein?
Es ist ja nicht so, als würden uns die Profis seit Jahrzehnten warnen,
vor all den kommenden Konsequenzen und den uns drohenden Gefahren.
Nein nein nein, das ist ja alles nur Panikmache,
die Welt ist eben einfach, wenn ich sie vereinfache.
Klimaschutz ist toll, wenn man ihn von außen sieht,
aber Klimaschutz ist dann zu radikal, wenn er wirklich geschieht.
Fake it till you make it ist nunmal leider eher so ein psychologischer Trick,
der bringt in Bezug auf die Auswirkungen der Klimakrise einfach nichts.
Anstatt einfach abzuwarten, sich grün anzumalen und zuzusehen, wie alles zerbricht,
ist es schon längst Zeit zu Handeln, denn das Wasser steht uns schon weit bis zum Genick.
Natürlich nur so metaphorisch gesprochen,
denn von den Konsequenzen der Klimakrise sind vor allem bisher Menschen aus dem globalen Süden betroffen.
Und obwohl es immer wärmer wird lässt das so viele „Profis“ kalt,
Hauptsache, es hat keinen Einfluss auf den nächsten Gehalt.
Es wird gelobt, wenn sich Menschen für Klimaschutz einsetzen,
solange sie nicht die eigene Kompetenz anfechten.
Sie sagen mein Engagement mache sich gut auf meinem Lebenslauf,
während ich vor lauter Zukunftsangst einen Langzeittherapieplatz brauch‘.
Denn in manchen Momenten überkommt mich die Angst,
die mich umhüllt und wie salziges Meerwasser in meine Lunge gelangt.
Und ich sinke immer weiter und weiter zu Boden,
während sie mich immernoch für meinen Einsatz loben.
Aus meinem Mund kommen kleine Blubberbläschen, die versuchen, für mich zu schreien,
in meinem Kopf all die Fehler die ich mache, und ich weiß, ich werde sie mir nie verzeihen.
Ich wollte einfach nur ein guter Mensch sein und der Welt nicht schaden.
Ich wollte einfach ein Stück eurer nicht wahrgenommenen Verantwortung tragen.
Doch ich stoße mich ab und tauche wieder auf,
denn schaue ich mich hier um dann sehe ich; Aufgeben ist kein Weg da raus.
Wahrscheinlich können wir nicht so laut schreien, dass unsere Sprüche durch die dicken Wände ihrer Luxuswohnungen und Privatvillen hallen,
aber was wir tun können ist uns gegenseitig wieder aufzuhelfen, wenn wir in das Klimaangstloch fallen.
Wir sind gemeinsam hier, um etwas zu bewegen,
um einfach mehr zu tun, also schön drum herum zu reden.
Und während ich das alles so erzähle,
wie mir die Zukunft manchmal Angst macht könnte ich hunderte bedeutende Namen erwähnen
von Menschen, die gerade vor mir stehen,
von Menschen, die auf Demos gehen,
von Menschen, die sich nicht wegdrehen und nicht wegsehen.
Jeden einzelnen Namen zu nennen wäre für diese Rede leider viel zu lang,
aber dennoch will ich sagen, zu jeder einzelnen Person hier; vielen lieben Dank.
Und fällst du einmal hin und ertrinkst an deiner Angst,
dann erinner‘ dich an deinen Sinn und kämpfe weiter diesen Kampf.
Denn auch wenn es immer wärmer wird,
merke dir, nicht jede Person hat sich im Gefusel von Geld und Macht verirrt.
Also auch, wenn alles manchmal ungewiss scheint,
in diesem Kampf bist du niemals ganz allein.
Ich würde gern‘ heute hier stehen und davon erzählen,
wie alles schon irgendwie gut werden wird.
Aber nur, weil ich das heute nicht kann,
heißt das nicht, dass ich es nicht morgen können werde.